Bundesvorsitzende Mag. Christiane Holzinger (c) WKÖ/DMC
Nach den Nationalratswahlen vor gut zwei Monaten haben sich die ÖVP und die Grünen darauf geeinigt, in Koalitionsverhandlungen einzutreten. Auch wenn der Ausgang noch ungewiss ist, ist für uns Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer klar, wohin der Weg nach den Verhandlungen gehen muss.
Die JW als Sprachrohr der Zukunft
Die Junge Wirtschaft muss gehört werden! Denn die Zukunft unseres Standortes ist unser zentrales Anliegen. Wir sind es, die auch in den nächsten Jahrzehnten Wertschöpfung kreieren, Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen werden.
Wir sind bereit
Wir tragen schon seit Jahren die zentralen Forderungen laut vor und wissen genau, was wir brauchen, damit wir erfolgreich bleiben können. Vor den Wahlen haben wir ja schon allen Parlamentsparteien ein Forderungspaket übermittelt, das die zentralen Notwendigkeiten für die Entwicklung des Standorts von morgen beinhaltet. Dazu zählen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Steuern und nachhaltige soziale Sicherungssysteme.
Zukunftsthemen klar priorisieren
Es ist notwendig, dass in den Regierungsverhandlungen diese Themen ganz oben auf der Agenda stehen. Wir brauchen in diesen Bereichen die großen Würfe, die unseren Standort strukturell modernisieren und Leistung attraktiver macht. Und auch vor dem Hintergrund einer eintrübenden Konjunktur brauchen die österreichischen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer Vertrauen in eine politische Führung, die die richtigen Maßnahmen setzt.
Bewährte Konzepte adaptieren
Aus unserer aktuellsten Konjunkturbarometer-Umfrage wissen wir, dass die Arbeit der letzten Bundesregierung im Hinblick auf ihre wirtschaftspolitische Agenda sehr gut angekommen ist. In diesem Zusammenhang sollten ÖVP und Grüne den Weg fortsetzen. Dabei stehen wir natürlich allen Parteien, sowohl den Koalitionsverhandlern als auch den anderen im Nationalrat vertretenen Parteien, als inhaltlicher Sparring-Partner zur Verfügung und bieten unsere Expertise an.
Unser Paket für die Regierungsverhandlungen
Wir als Junge Wirtschaft haben in den letzten Monaten konkrete Forderungspakete geschnürt, die wir in den nächsten Wochen und Monaten in einem Regierungsprogramm verankert sehen wollen:
Bereich Digitalisierung und Künstliche Intelligenz
– Digitale Infrastruktur ausbauen
– Big Data Infrastruktur bereitstellen
– Fachkräfte sichern
Standort-Attraktivierung und -Absicherung
– Einführung eines Beteiligungsfreibetrags von 100.000 Euro
– Einführung eines Investitionsfreibetrags in Höhe von 20%
– Eine Senkung der Körperschaftssteuer auf mindestens 20%
Nachhaltigkeit der sozialen Sicherungssysteme
– Schaffung eines Nachhaltigkeitsautomatismus
– Einschränkung von Frühpensionen
– Harmonisierung von Pensionsrechten
Unternehmer als Problemlöser
– Regulatory Sandboxes schaffen
– Forschungsprämie sichern und für KMU zugänglich machen
– Forschungsergebnisse schneller vermarkten
Besonderer Fokus auf Künstliche Intelligenz
Dass Künstliche Intelligenz das Kernthema des heurigen Jahres war, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Da wir auch in diesem Bereich konkrete Detailforderungen mit Experten und Praktikern entwickelt haben, ist es für uns auch von größter Bedeutung, dass die kommende Bundesregierung diese Themen aufgreift. Dazu zählen
– Big Data Infrastruktur bereitstellen
– Eigentum innovationsfreundlich sichern
– Fachkräfte aus- und weiterbilden
– Rot-Weiß-Rot Card für KI-Fachkräfte weiterentwickeln
– Wahlweise Bilanzierung eigenerstellter immaterieller Vermögensgegenstände
– Gemeinsame KI-Strategie für Europa
– Awareness schaffen
– KI-Entwicklung gesellschaftlich begleiten
An die Arbeit!
Koalitionsverhandlungen, vor allem in der aktuellen Konstellation, erfordern Zeit und Kompromisse. Für die österreichischen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer ist es dabei wichtig, dass die Zukunftsthemen aufgegriffen werden und in das nächste Regierungsprogramm einfließen – und im Endeffekt schnellstmöglich umgesetzt werden. Es ist uns nämlich auch ein großes Anliegen, dass die nächste Regierung bald wieder ihre Arbeit aufnimmt und für Stabilität für unseren Standort sorgt.